Chronik

Inhaltsverzeichnis

Die Jahre 1990-2003

Neuer geschäftsführender Vorstand

Die Generalversammlung am 23.11.1990 wählte den bisherigen Jugendleiter Heinz-Peter Mays zum 1. Geschäftsführer, ein Amt, das er schon kommissarisch seit Mai 1990 für den zurückgetretenen Sportkameraden Jakob Voihs ausfüllte. Als neuer Jugendleiter wurde Rolf Mütter in seinem Amt bestätigt, das er im Oktober 1990 übernommen hatte. Heinz Kronen behielt den Vorsitz, bekam aber mit Hermann-Josef Caspers einen neuen Stellvertreter.

Mit neuem Trainer in sicheren Gefilden

Mit Kurt Marx wurde zu Beginn der Spielzeit 1991/92 ein Trainer verpflichtet, der selbst lange Jahre in der Verbandsliga gespielt hatte und daraus einen großen Erfahrungsschatz mitbrachte. Er verstand es, unsere Spieler neu zu motivieren, auch wenn der Saisonabschluss mit dem 13. Platz scheinbar eine andere Sprache spricht. Doch eine Niederlagenserie und Verletzungspech führten in diese Talsohle, nachdem zum Jahreswechsel ein Platz im oberen Tabellendrittel belegt werden konnte. In der Saison 1992/93 konnte wiederum ein Platz im oberen Tabellendrittel errungen werden. Hochstimmung herrschte in der Hinrunde der Saison 1993/94 als unsere 1. Mannschaft scheinbar uneinholbar die Herbstmeisterschaft errang, durch eine unverständliche Niederlagenserie im zweiten Durchgang schließlich aber nur den vierten Platz belegte.

Übergabe der Nebenanlagen

Ab dem 1.7.1993 wurde der Verein von der damaligen Stadtverwaltung vertraglich dazu „genötigt“, die Nebenflächen der Sportplatzanlage von immerhin 7.802 Quadratmetern in Eigenregie bei Zahlung eines Zuschusses zu pflegen, eines Zuschusses allerdings, der gegenüber den bis dato gezahlten Zuschüssen fast lächerlich anmutete und nicht einmal dazu reichte, die Unterhaltskosten eines angemessenen Rasenmäher zu decken, geschweige denn, einen solchen anzuschaffen.

Führungswechsel

Auf der Generalversammlung am 12.11.1993 legte Heinz Kronen nach 12 Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden endgültig nieder. Er hatte mit viel Einsatz in nicht immer leichten Zeiten es verstanden, das Schiff FC Borussia in gesicherten Fahrwassern zu lenken und übergab einen intakten Verein.

Der bisherige 2. Vorsitzende Hermann-Josef Caspers wurde neuer Vorstandschef der Borussia und konnte sich auf ein mittlerweile erfahrenes und bewährtes Vorstandsteam stützen. Eine Tatsache, die, wie die folgenden Jahre zeigten, von unschätzbarem Wert für den Verein war.

Schwierige Zeiten

Die Zeiten für die Fußball spielenden Vereine in der Stadt Düren sollten ständig schlechter werden. So wurde mit Genehmigung der Stadt Düren vom 1.9.1994 dem Kurdistan Sport Verein die Genehmigung erteilt, die Sportplatzanlage „An der Bahn“ mit zu nutzen. Eine Entscheidung, die noch oft für Ärger sorgen sollte.

Die Zuschüsse der Stadt Düren für den Erhalt des Sportheimes wurde von Jahr zu Jahr weniger, bis man schließlich bei null angelangt war. Dies veranlasste den Vorstand zu handeln und auch oft unliebsame Entscheidungen zu treffen. Der Gemeinschaftsraum des Sportheimes war schon seit einigen Jahren konzessioniert und wurde vom damaligen Platzwart Leo Velden bewirtschaftet. Da dieser zu den neuen Bedingungen nicht mehr bereit war, nach fast zwei Jahrzehnten, weiter für den Verein als Heim- und Platzwart zu fungieren, wurde das Sportheim ab dem 1.9.1997 verpachtet. Alle Abteilungen des Vereins wurden gezwungen, die Gürtel enger zu schnallen und wieder mehr Eigeninitiative zu entwickeln.

Sportliche Entwicklung

Auch in der Saison 1994/95 gehörte die 1. Mannschaft zur Spitzengruppe der Kreisliga A und führte des Öfteren die Tabelle an, doch reichte es schließlich nur zum sechsten Platz in der Endabrechnung, allerdings nur 4 Punkte hinter dem Tabellenersten.

Mit Ende der Saison 1994/95 beendete Kurt Marx aus beruflichen Gründen seine Trainertätigkeit bei der Borussia und vier Leistungsträger verließen den Verein. Fortan übernahm mit Andy Stump ein Mann die Geschicke, der mit Borussia Buir in der Kreisliga A Bergheim über Jahre hinweg in der Spitze mitgemischt hatte und selbst viele Jahre in der Verbands- und Oberliga aktiv gewesen war. Doch seine Tätigkeit sollte nur von kurzer Dauer sein. Schon im November trennte man sich von ihm, da er es nicht verstanden hatte, eine neue Mannschaft aufzubauen.

Als Vorletzter der Tabelle mit nur neun Punkten schwebte man in akuter Abstiegsgefahr. Als Interimstrainer trat bis zum Ende der Hinrunde der aktive Spieler Alfred Schmalz an, der es verstand innerhalb kürzester Zeit das Team neu zu motivieren, so dass aus den letzten drei Spielen der Hinrunde drei Siege und damit weitere neun Punkte eingefahren werden konnten. Man konnte nun der Rückrunde doch etwas gelassener entgegensehen, in der wieder Kurt Marx die sportliche Verantwortung übernahm. In der Spielzeit 1994/95 belegte unsere Mannschaft den 6. Platz. In der Saison 1995/96 wurde die sogenannte Drei-Punkte-Regel eingeführt, was bedeutete, dass es fortan für einen Sieg drei, für ein Unentschieden einen und für eine Niederlage keinen Punkt gab. Damit war die Zählung der sogenannten Minuspunkte beendet. In diesem Jahr belegte unsere 1. Mannschaft den 7. Platz.

Aber in den folgenden Jahren machte sich immer mehr das Fehlen einer eigenen A-Jugend als Unterbau bemerkbar. Neue Spieler mussten von auswärts geholt werden, was aufgrund finanzieller Gegebenheiten immer schwieriger wurde. So kam es nicht überraschend, dass unser Team sich am Ende der Saison 1997/98 auf dem zehnten Tabellenplatz wiederfand. Kurt Marx, der über Jahre hinweg gute Arbeit geleistet hatte, verabschiedete sich, um beim Nachbarverein TuS Jüngersdorf/Stütgerloch einmal neue Eindrücke als Trainer zu sammeln.

Der Sportkamerad Alfred Schmalz, der die Mannschaft schon einmal übergangsweise betreut hatte, wurde als neuer Trainer verpflichtet und konnte mit der Elf in der Saison 1997/98 nach langem Kampf gegen den Abstieg noch einen zufrieden stellenden 12. Platz belegen. Obwohl vor Beginn der Saison 1998/99 die Mannschaft nach Meinung aller Experten erheblich verstärkt worden war, stand am Ende der Abstieg in die Kreisliga B. Eine Verletzungsserie ohne Beispiel, die im ersten Vorbereitungsspiel begann und bis zum Ende der Saison anhielt, sorgte dafür, dass die Elf ständig auf zwei bis drei Leistungsträger verzichten musste. Die vermeintliche große Personaldecke wurde so dünn, dass sowohl der Trainer als auch Spieler aus der 2. Mannschaft immer wieder einspringen mussten. Doch der Gewinn des Fair-Play-Pokals, einer Stiftung der Sparkasse Düren die nach einer Punktwertung vergeben wird, zeigte, dass unser Team trotz des Abstiegs immer fair geblieben war.

Strukturelle Neuerungen

Der Fußballverband Mittelrhein hatte zwischenzeitlich beschlossen, die Fußballkreise des Verbandsgebietes den politischen Kreisen anzugleichen. Dies bedeutete, dass der Fußballkreis Düren und der Fußballkreis Jülich ab der Saison 2001/02 unter einem Dach als Fußballkreis Düren laufen würde. Da gleichzeitig auf Verbandsebene die Bezirksligen von sechs Klassen mit jeweils 16 bis 18 Mannschaften auf vier Klassen mit jeweils 16 Teams verkleinert wurden, bestand plötzlich für die Kreisligen das Problem der neuen Klasseneinteilung. Neben zwei A-Kreisligen mit je 16 Mannschaften, entstanden drei B-Kreisligen mit je 15 Mannschaften und vier C-Kreisligen mit je 15 bis 16 Mannschaften. Damit wurde seitens des Verbandes festgelegt, dass die Spielzeiten 1999/00 und 2000/01 als Qualifikationsrunden für die neu zu bildenden Ligen gelten würden.

Weitere sportliche Entwicklung

Es galt also nun, sich nicht nur in der neuen Umgebung etablieren zu müssen, sondern es mussten auch in den folgenden zwei Jahren genügend Punkte eingefahren werden, um wenigstens die Qualifikation für die Kreisliga B zu erreichen. Gleichzeitig entschloss sich der Vorstand, die Mannschaft zu verjüngen. Keine leichte Aufgabe also für den neuen Trainer, der nach einigen Verhandlungen dann wieder Kurt Marx hieß. So gelang in der Spielzeit 1999/00 dann auch ein respektabler 4. Platz. Die Verjüngung der Mannschaft wurde weiter durchgeführt, was dazu führte, dass es in der Saison 2000/01 nur zum 11. Tabellenplatz reichte, was so gerade eben noch genügte, sich für die neu zu bildenden B-Ligen zu qualifizieren.

Mit Beginn der Spielzeit 2001/02 musste wieder ein neuer Trainer gesucht werden, da Kurt Marx sein Amt nicht mehr weiterführen wollte. Der Vorstand entschloss sich, mit Ralf Schneider aus Düren einen jungen Mann zu verpflichten, der es verstand mit jungen Leuten zu arbeiten und die weiter verjüngte Mannschaft zu führen.

Auch in der Saison 2002/03 konnte die Mannschaft in der Kreisliga B weitgehend überzeugen.

Die 2. Mannschaft

Zum Jahresende 1992 lag die zweite Mannschaft, die mittlerweile vom Spielausschussobmann Klaus Schlammer geführt wurde, auf Platz eins in der Kreisliga C, doch reichte es schließlich doch nicht zum Aufstieg. Auch im darauffolgenden Jahr lag die 2. Mannschaft lange Zeit an der Tabellenspitze und lieferte sich dort einen spannenden Kampf mit der 1. Mannschaft von Kreuzau, der man am vorletzten Spieltag unglücklich unterlag und sich so wiederum damit abfinden musste, den angestrebten Aufstieg ein weiteres Mal verfehlt zu haben. Auch in den Spielzeiten 1992/93 und 1993/94 spielte die zweite Mannschaft immer um die Spitze mit. Mit Beginn der Saison 1995/96 übernahm Uli Schröder das Team als Betreuer und es erfolgte eine starke Verjüngung der Mannschaft, was sportlich zunächst dazu führte, das man sich mit den unteren Tabellenregionen vertraut machen musste. Die Spieljahre 1996/97, 1997/98 und 1998/99 sahen unsere 2. Mannschaft immer auf einem einstelligen Mittelfeldplatz. Allerdings wurde es immer schwieriger die notwendige Anzahl von Spielern zu finden, was dazu führte, dass die Mannschaft zunehmend veraltete. Nach nur wenigen Spielen der Saison 1999/00 kam dann das, was zwangsläufig kommen musste. Die zweite Mannschaft musste leider vom Spielbetrieb abgemeldet werden, da nicht mehr genug Spieler zur Verfügung standen.

Erneuter Führungswechsel

Auf der Generalversammlung am 4.11.1999 legte Hermann-Josef Caspers das Amt des 1. Vorsitzenden nieder. Er konnte in dem sicheren Bewusstsein scheiden, den Verein in den vergangenen sechs Jahren um manche Existenz bedrohende Klippe geführt zu haben und eine Borussia hinterlassen zu haben, die mittelfristig sportlich und wirtschaftlich auf gesunden Beinen stand.

Seine Nachfolge trat der Sportkamerad Fritz Heyden an, der erst wenige Jahre dem Verein angehörte und erst kurz im Vorstand war, der sich jedoch durch unbändigen Arbeitseifer ausgezeichnet hatte. Ihm zur Seite verblieb ein Vorstandteam, das Erfahrung in vielen Schlachten der letzten Jahre gesammelt hatte. Dass dies notwendig war, zeigte schon das Jahr 2000.

Städtische Krise

Die Stadt Düren, finanziell in Schieflage geraten, konnte nicht nur, wie schon im Vorjahr, keinerlei Zuschüsse mehr zahlen, sondern zwang die Vereine, und damit auch die Borussia in Übernahmeverträge. So wurde der FC Borussia seit dem 1.1.2001 mit 15 % an allen entstehenden Kosten beteiligt, die für die Instandhaltung des Sportheimes und der Platzanlagen anfielen. Dadurch war der Vorstand weiter gezwungen, Sparmaßnahmen zu suchen und durchzuführen, die manchmal schmerzlich für Einzelne, aber zum Erhalt des Vereins notwendig waren. Jeder Einzelne war angesprochen, sich und seine Arbeitskraft in das Wohl des Vereins zu stellen, um das Überleben in diesen wirtschaftlich sehr schweren Zeiten sicher zu stellen.

Jubelfest 2003

Das 100-jährige Bestehen der Borussia warf schon frühzeitig seine Schatten. Bereits 2001 wurden drei Ausschüsse gebildet, die sich mit der Planung und Durchführung der Festlichkeiten befassen sollten. Um einen Bruch in den Planungen zu verhindern, trat der komplette Vorstand auf der Generalversammlung am 29.11.2002 zur Wiederwahl an.

Es wurde festgelegt, die Feierlichkeiten in zwei Teilen durchzuführen. So fand am Freitag, den 4.Juli 2003 im Festzelt auf dem Martinusplatz der Festkommers statt, an dem neben Bürgermeister Paul Larue und der stellvertretenden Landrätin Liesel Koschorrek auch eine stattliche Abordnung des Fußballkreises Düren und des Fußballverbandes Mittelrhein teilnahmen, die der Borussia zum Jubiläum gratulierten. Selbstverständlich waren auch die übrigen Ortsvereine, wie es sich in Derichsweiler gehört, wieder in großer Zahl vertreten und auch befreundete Fußballvereine aus der Nachbarschaft waren gern gesehene Gäste. Viele der Teilnehmer ist diese Veranstaltung noch heute in bester Erinnerung. Am Samstag, den 5. Juli 2003 standen dann Ständchengänge an, in deren Verlauf der langjährige Vorsitzende Heinz Kronen zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Der Abend wurde beschlossen mit dem großen Jubiläums- und Sportlerball.

Der Sonntag sah einen Kirchgang mit anschließender Gefallenen- und Verstorbenenehrung am Ehrenmal vor, dem sich der Frühschoppen anschloss. Am Nachmittag zog dann der große Festzug unter Beteiligung aller Ortsvereine durch unser Heimatdorf Derichsweiler.

Den zweiten Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten bildeten dann die sportlichen Wettkämpfe auf unserer Sportplatzanlage „An der Bahn“, die von Mittwoch, dem 9. Juli bis zum Sonntag, den 13. Juli 2003 andauerten.

Für diesen Anlass war unsere Sportanlage besonders herausgeputzt worden und es muss hier erwähnt werden,dass es durch die Mitarbeit vieler Mitglieder, aber besonders der >Alten Herren<, möglich wurde, den gesamten Vorplatz des Sportheimes mit Verbundpflastersteinen auszustatten, um so einen sauberen Zugang zum Sportheim zu erreichen.

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