Chronik

Inhaltsverzeichnis

Die Jahre 1963-1978

Die weitere Entwicklung

Auch das 60-jährige Bestehen unserer Borussia im Jahre 1963 wurde wie die vorangegangenen Jubiläen in der für diesen Anlass gebotenen Form und Festlichkeit begangen.

Verbunden mit den Jubiläumsfeierlichkeiten war die Einweihung einer neuen Sportplatzanlage „An der Bahn“, die für die damaligen Verhältnisse und gemessen an der Größe unseres Vereins wohl als richtungsweisend angesehen werden musste und die Bewunderung auch größerer Vereine hervorrief. Auch heute noch ist diese Anlage unsere Heimstatt, die mit Sportheim, Rasenplatz mit 400-m-Laufbahn, Leichtathletikanlagen sowie Aschenplatz mit Flutlicht auch für heute geltende Ansprüche noch zeitgemäß zu nennen ist. An dieser Stelle sei all denen gedankt, die sich für die Errichtung dieser Anlage eingesetzt haben. Den kirchlichen Segen für die neue Sportanlage gab der brasilianische Jesuitenpfarrer Garrachon in Vertretung unseres damaligen Ortspfarrers Franz Ginnen.

Auf dem sportlichen Sektor sah es für die Borussia im Jubeljahr recht gut aus. Im Gegensatz zu früheren Vereinsjubiläen brauchte unsere 1. Mannschaft diesmal nicht den Weg in eine tiefere Klasse anzutreten.

Unser Spielerstamm im Jubiläumsjahr bot sich unter dem damaligen Spielausschußobmann Franz Wirtz wie folgt dar: Spielführer Matthias Horst, Michael Ruland, Leo Velden, Manfred Schumacher, Willi Breuer, Willi Wirtz, Hans Ermes, Karl-Heinz Cozur, Robert Horst, Jakob Voihs, Heinz Sistig, Josef Frings. Eine Mannschaft, die ausschließlich aus ortsansässigen Spielern bestand, die zudem bis auf eine Ausnahme aus der eigenen Jugend herangewachsen war.

Erneuter Führungswechsel

Ein Wechsel war jedoch in der Vereinsführung zu verzeichnen. Im November 1963 wählte die Generalversammlung als Nachfolger für den zurückgetretenen Sportkameraden Hermann Hilgers den Sportkameraden Barthel Kuckertz zum 1. Vorsitzenden. Mit dieser Wahl hatte die Borussia einen guten Griff getan, denn die nachfolgenden Jahre haben gezeigt, daß die aufgetretenen Krisen und Schwierigkeiten nur durch entschlossenes Handeln der Vereinsführung gemeistert werden konnten.

Abstieg und Rückkehr

Leider blieb der Borussia der sportliche Erfolg nicht treu. So gelang es der 1. Mannschaft nicht mehr, die Bezirksklassenzugehörigkeit zu sichern. Im Jahre 1966 musste nach 8 Jahren wieder der Weg zurück in die 1. Kreisklasse angetreten werden. Ein neuer Anfang und Aufbau waren erforderlich. Dies fiel umso schwerer, da in den vorangegangenen Jahren kaum noch Nachwuchs aus der Jugend hervorgegangen war und somit ein solider Unterbau fehlte. Es bedurfte großer Anstrengungen und Bemühungen, um in den folgenden Jahren wenigstens einen guten Platz in der 1. Kreisklasse zu erreichen.

Sorgenkinder waren zu dieser Zeit aber besonders die 2. Mannschaft und die Jugendabteilung. Eine entscheidende Verbesserung dieser misslichen Situation trat erst ein, als sich Matthias Horst der Geschicke der 2. Mannschaft widmete.

Im Jahre 1972 legte Barthel Kuckertz nach neun Jahren sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Für seine verdienstvolle Tätigkeit ernannte ihn die Generalversammlung zum Ehrenvorsitzenden.

Nachfolger wurde Ferdinand Breuer, der jedoch bereits nach kurzer Zeit aus beruflichen Gründen zurücktrat. Die Aufgaben des 1. Vorsitzenden übernahm daraufhin der bisherige 2. Vorsitzende Rudolf Berkemeier.

Das sportliche Geschehen ging seinen Weg und für die Borussia stellten sich wieder Erfolge ein. Nachdem man in der Saison 1972/73 erst am letzten Spieltag durch einen 4:0 Erfolg in Kreuzau nur mühsam dem Abstieg aus der 1. Kreisklasse entgangen war, musste ein Umbruch erfolgen. Der Spielertrainer Conny Assenmacher verließ den Verein und mit G. Poik , einem Mitglied der Meistermannschaft des Stolberger SV, wurde ein neuer Übungsleiter verpflichtet. Die Betreuung der 1. Mannschaft übernahm Manfred Schumacher, während Matthias Horst weiterhin bei der 2. Mannschaft blieb. Den Vorsitz des Spielausschusses übernahm Leo Velden.

So konnte bereits in der folgenden Spielzeit 1973/74 die Vizemeisterschaft errungen werden. Nach langem Kopf an Kopf-Rennen an der Spitze musste die Borussia sich dem Spitzenreiter TuS Langerwehe in einem vorentscheidenden Spiel mit 1:2 geschlagen geben.

Die Ölkrise beeinträchtigte Ende des Jahres 1973 die Durchführung des Spielbetriebes erheblich. So mussten viele Spiele wegen des Fahrverbotes an Sonntagen bereits in der Woche oder samstags durchgeführt werden.

Im Jahre 1975 gelang dann der Wiederaufstieg in die Bezirksklasse.

Neues Umfeld

Um den Herausforderungen der neuen Klasse genügen zu können, wurden eine Reihe neuer Spieler verpflichtet, vor allem aber ein neuer Trainer. Dieser hieß Willi Schüll und hatte für die Würzburger Kickers gespielt, bevor er 1953 zur SG Düren 99 wechselte, die damals der 2. Liga-West (zweithöchste Spielklasse) angehörte. Hier vermittelte ihm kein Geringerer als der bundeligaerfahrene „Eiserne Fritz“, Fritz Langner das Rüstzeug selbst ein guter Trainer zu werden. So schaffte er 1964 als Trainer mit Viktoria Schlich und anschließend mit SW Düren 1896 den Aufstieg in die Bezirksklasse, bevor er dann mit dem SV Merken in die 1, Kreisklasse aufstieg. Im neuen Umfeld wurde der Borussia so gut wie nichts zugetraut, so titelte der Kölner Stadtanzeiger ->Masse für Derichsweiler, aber auch Qualität?<.

Doch auch in der Bezirksklasse blieb der Erfolg der Borussia treu. So wurde auf Anhieb der 3. Tabellenplatz erreicht und die Tatsache, dass bis zum 17. Spieltag noch echte Chancen auf die Meisterschaft bestanden hatten, rundete das Bild eines erfolgreichen Jahres 1976 ab. Hinzu kam in diesem Jahr der Aufstieg unserer 2. Mannschaft in die 2. Kreisklasse. Mit dem 4. Tabellenplatz unserer 1. und dem guten Abschneiden der 2. Mannschaft konnte man auch im folgenden Jahr 1977 zufrieden sein. Höhepunkt der Saison war sicherlich das Meisterschaftsspiel am 12. Spieltag gegen den Lokalrivalen SV Merken. Da Lokalkämpfe meist eine hohe Brisanz in sich tragen, betraute der Verband den Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter Walter Eschweiler mit seinen Linienrichtern mit der Spielleitung. Selten war es auf dem Spielfeld so still und ebenso selten wurde ein so hochklassiger Fußball in einem Lokalderby vor etwa 350 – 400 Zuschauern gespielt, wie unter der Leitung des Mannes, der aufgrund seiner überragenden Schiedsrichterleistungen mit der goldenen Pfeife ausgezeichnet wurde.

Auch in den Pokalspielen hatte unsere Mannschaft einen guten Lauf, was sich darin niederschlug, dass man erst im Endspiel des Kreispokals gegen den klassenhöheren Vorjahressieger TuS Langerwehe mit 0:5 unterlag, sich als Vizepokalsieger aber für die Pokalspiele auf Mittelrheinebene qualifizierte. In der ersten Runde verlor die Borussia dann zu Hause gegen den dreimaligen Deutschen Amateurmeister SC Jülich 1910 mit 1:2 erst nach Verlängerung und hatte den haushohen Favoriten am Rande der Niederlage.

Einmalige Ehrung

Eine in der Geschichte der Borussia einmalige Ehrung wurde am 19. April 1972 Arnold Horst zuteil. Aufgrund seiner jahrelangen hervorragend geleisteten Arbeit in den verschiedensten Funktionen unseres Vereins, erhielt er anlässlich seiner 60-jährigehn Mitgliedschaft aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Hans Becker den Goldenen Ehrenring der Borussia. In diesem Ring sind die Insignien der Borussia eingearbeitet und seine Einmaligkeit macht diesen Ring wertvoll, denn er wurde nur dieses eine Mal verliehen.

Erneuter Wechsel der Vereinsführung

Im Jahre 1977 wechselte abermals die Führung unseres Vereins. Sportkamerad Rudolf Berkemeier konnte wegen Wohnungswechsels sein Amt als Vorsitzender nicht mehr ausüben. Als Nachfolger konnte Rudolf Zeller gewonnen werden, der fortan die Geschicke des Vereins in die Hände nahm.

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